Saarland zählt zu den Schlusslichtern bei der Rentenhöhe.
DGB Rheinland-Pfalz / Saarland stellt Rentenreport fürs Saarland vor.
Zum zweiten Mal legt der DGB Rheinland-Pfalz / Saarland einen Rentenreport für das Saarland vor. Auf einer Pressekonferenz am (heutigen) Freitag in Saarbrücken wurden die Zahlen und Fakten rund um die Rente vorgestellt.
„Wir stehen für eine Verbesserung der Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik. Wer ein Leben lang gearbeitet hat, soll danach eine Rente haben, mit der man auch in Würde leben kann. Am Ende sind gute Löhne während des Erwerbslebens entscheidend für eine sichere Rente im Alter. Den stärksten Hebel für gute Löhne bieten noch immer Tarifverträge. Aus diesem Grund müssen wir auch die Tarifbindung weiterhin stärken“, so Timo Ahr, stellvertretender Vorsitzender des DGB Rheinland-Pfalz / Saarland.
Der Rentenreport zeigt, dass das Saarland zu den Schlusslichtern der durchschnittlichen Altersrente gehört: Wer 2023 in Rente ging, erhielt im Schnitt 1.074 Euro. Damit liegt das Saarland bundesweit auf dem wenig schmeichelhaften 13. Platz unter den Bundesländern.
Besonders häufig betroffen von Altersarmut sind Frauen. Sie erhielten als Neurentner*innen im Schnitt 845 Euro. Dies sind durchschnittlich 502 Euro weniger Altersrente als die Männer bekommen (37 Prozent weniger).
Einen Schwerpunkt legt der Rentenreport 2024 auf die Erwerbsminderungsrenten. Die Zahlen lassen aufhorchen: 73 Prozent der Frauen und 57 Prozent der Männer bleiben mit ihrer Erwerbsminderungsrente unter der Armutsgefährdungsschwelle, die bei 1.194 Euro liegt. „Wer gesundheitsbedingt früher in Rente muss, darf nicht auf der Strecke bleiben. Wir brauchen weitere Verbesserungen, um das Armutsrisiko zu minimieren“, so Ahr.
Was der Rentenreport ebenfalls verdeutlicht, ist, wie unsinnig die Debatte um eine Erhöhung des Renteneintrittsalters ist: Die meisten Beschäftigten schaffen es schon jetzt nicht, bis zum Rentenalter zu arbeiten. Im Jahr 2023 gingen Männer im Saarland im Schnitt mit 64,3 Jahren in Rente, Frauen mit 64,7 Jahren. Zudem liegt der Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten der 65-Jährigen aktuell nur bei 17 Prozent.
„Damit Beschäftigte überhaupt erst in die Lage versetzt werden, bis zur Regelaltersgrenze zu arbeiten, benötigt es präventive und gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen von Anfang an. Insbesondere psychische Belastungen am Arbeitsplatz müssen dazu in den Blick genommen werden. Ältere Beschäftigte müssen auf dem Arbeitsmarkt besonders gefördert werden. Neben den Voraussetzungen für ein gesundes Arbeiten brauchen wir Qualifizierungsmaßnahmen und Weiterbildung für ältere Beschäftigte“, so Ahr.
Der Rentenreport zeigt zudem regionale Unterschiede auf. Während die Durchschnittsrente 2023 in St. Wendel für Männer bei 1.439 Euro (Frauen: 862 Euro) lag, betrug sie in Saarbrücken nur 1.228 Euro (Frauen: 858 Euro).
Impressum
Deutscher Gewerkschaftsbund
Rheinland-Pfalz / Saarland
Region Saar-Trier
Fritz-Dobisch-Str. 5
66111 Saarbrücken
Telefon (+49) 0681 - 40001 -23
Mobil (+49) 0151 - 14274847
Telefax (+49) 0681- 40001-20
E-Mail thomas.schulz@dgb.de
Verantwortlich
Thomas Schulz
Organisation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, EURES