Bundesweiter Aktionstag: Bündnis in Rheinland-Pfalz fordert sechsjährigen Mietenstopp

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Ordnungsnummer PM 017

Am Wochenende gehen in zahlreichen Städten bundesweit Menschen auf die Straße, um ein klares Zeichen zu setzen: Die Mieten explodieren – und die Politik schaut zu. Auch in Rheinland-Pfalz macht ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Mieterbund, Arbeiterwohlfahrt und anderen auf die dramatische Lage am Wohnungsmarkt aufmerksam und fordert einen sofortigen Mietenstopp für die kommenden sechs Jahre.

„Wohnen darf kein Luxus sein - doch genau das wird es in Rheinland-Pfalz zunehmend“, sagt Susanne Wingertszahn, Vorsitzende DGB Rheinland-Pfalz / Saarland. „Die Mieten steigen rasant, während Löhne und Renten kaum hinterherkommen. Energiepreis-Schocks und Inflation machen die Lage für viele Menschen unerträglich. Die Bundesregierung muss endlich handeln.“

Die Zahlen unterstreichen den Ernst der Lage: In den letzten zehn Jahren sind die Mieten in Mainz um 44,7 Prozent gestiegen. Im Jahr 2016 lag der Quadratmeterpreis bei 10,14 Euro, Anfang 2025 bereits bei 14,67 Euro. In Ludwigshafen sind die Mieten im gleichen Zeitraum um 51,2 Prozent gestiegen, in Koblenz um 47,6 Prozent. Wingertszahn dazu: „Wenn das so weitergeht, verlieren immer mehr Menschen ihr Zuhause oder werden aus ihren Vierteln verdrängt. Wir brauchen jetzt eine Atempause - ein sechsjähriger Mietenstopp ist das Mindeste!“

Doch der Stopp allein reicht nicht. Das Bündnis fordert zusätzlich:

massiven Ausbau von öffentlichem und sozialem Wohnungsbau,
die Umsetzung einer echten Wohnungsgemeinnützigkeit,
eine wirksame Mietpreisbremse mit echter Kontrolle und Sanktionen
sowie eine klare Verpflichtung der Kommunen, beim Neubau das Gemeinwohl in den Mittelpunkt zu stellen.
„Wohnen ist ein Grundrecht - keine Ware. Es ist höchste Zeit, dass Bund, Länder und Kommunen wieder Verantwortung übernehmen und preisgünstigen Wohnraum selbst schaffen und sichern“, so Wingertszahn.

Die verwendeten Zahlen stammen aus der empirica Preisdatenbank (VALUE Marktdaten) und zeigen die aktuellen Angebotsmieten im Median – sie bilden die Preisentwicklung am Wohnungsmarkt realistischer ab als veraltete Bestandsmieten.

Mehr Infos zur Kampagne gibt’s unter: www.mietenstopp.de

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