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Wingertszahn fordert verbesserte Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte
Während der Zahl der Pflegebedürftigen von Jahr zu Jahr steigt, werden bis 2035 allein in Rheinland-Pfalz bis zu 32.000 Vollzeitstellen neu- oder nachbesetzt werden müssen. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit unter Berufung auf Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung mit. Damit dem Arbeitsmarkt ausreichend Pflegekräfte zur Verfügung stehen, setzt die Bundesagentur zum einen auf Beratung und Förderung und zum anderen auf gezielte Fachkräftegewinnung aus dem Ausland. Für den DGB Rheinland-Pfalz / Saarland kann dies aber nur ein Teil der Lösung sein.
„Das ist richtig und wichtig. Aber es wird bei weitem nicht ausreichen. Wir müssen vorhandenes Fachkräftepotenzial nutzen. Und vor allem müssen wir die Arbeitsbedingungen in der Pflege insgesamt dringend verbessern“, so Susanne Wingertszahn, Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz / Saarland.
Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung aus dem vergangenen Jahr beziffert die Zahl der Vollzeit-Pflegekräfte, die gewonnen werden könnten, wenn sie entweder in den gelernten Beruf zurückkehren oder ihre Stunden aufstocken würden, mit 300.000 bis 660.000 bundesweit. Die Studie kommt auch zu dem Ergebnis, dass jeweils mehr als die Hälfte der „Ausgestiegenen“ und der Teilzeitkräfte bereit wären, in den Pflegeberuf zurückzukehren – wenn sich die Bedingungen verbessern würden.
„Es ist viel Fachkräftepotenzial da – es müsste nur noch aufgesammelt werden. Stattdessen wird es liegengelassen. Der DGB fordert eine bessere, angemessenere Bezahlung und mehr Entlastung durch eine bedarfsgerechte Personalbemessung, verbindliche Dienstpläne und eine vereinfachte Dokumentation“, so Wingertszahn.