Mit rund 100 Delegierten aus den Mitgliedsgewerkschaften und zahlreichen Gästen wurden auf der 6. Ordentlichen DGB-Bezirkskonferenz unter dem Motto „Stärker mit Uns“ in der Alten Lokhalle in Mainz am Samstag, den 08. November 2025, die Weichen für die kommenden vier Jahre gewerkschaftlicher Arbeit gestellt.
Auf der Tagesordnung standen auch Neuwahlen. Die 50-jährige Susanne Wingertszahn wurde als Vorsitzende ebenso wiedergewählt wie der 32-jährige Timo Ahr als ihr Stellvertreter. Als Regionsgeschäftsführer*innen wurden Sebastian Hebeisen (Region Koblenz), Rüdiger Stein (Region Pfalz), Susanne Wagner (Region Rheinhessen-Nahe) und Fabienne Wolfanger (Region Saar-Trier) gewählt.
In den fast 40 beschlossenen Anträgen wurden die Handlungsfelder des DGB in Rheinland-Pfalz und im Saarland für die kommenden Jahre definiert. Ein wichtiger Block bildet die Stärkung von Demokratie und Zusammenhalt: Über Bündnisarbeit, ehrenamtliche Netzwerke und gemeinsam mit den Personal- und Betriebsräten. Dabei zeigt der Gewerkschaftsbund weiter klare Kante gegen Rechts – auf den Straßen und Plätzen, aber auch in den Sozialen Medien.
Die Demokratie wird zusätzlich gefestigt, wenn die Menschen einen gut funktionierenden Staat erleben. Der DGB setzt sich weiter für einen starken Öffentlichen Dienst, eine nachhaltige Wohnungspolitik, die wohnortnahe Gesundheitsvorsorge und bezahlbare Mobilität ein.
Ein weiterer Schwerpunkt des DGB liegt auf einer starken Wirtschaft und Guter Arbeit. Von der Politik fordert der DGB eine aktive Industriepolitik, die den klimaneutralen Umbau der Industrie unterstützt, ohne dass dabei Standorte und Arbeitsplätze verloren gehen.
Grußworte während der Konferenz hielten die DGB-Bundesvorsitzende Yasmin Fahimi, die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Anke Rehlinger, und der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer.
Susanne Wingertszahn bekam das klare Votum der Delegierten, den DGB-Bezirk für weitere vier Jahre zu führen. „Vier intensive Jahre liegen hinter uns, in denen eine Krise auf die nächste folgte. Wir Gewerkschaften haben bewiesen, dass wir Krise können und waren für unsere Kolleginnen und Kollegen da“, so Wingertszahn.
Es sei nicht die Zeit, die Hände in den Schoß zu legen. „Mit viel Rückenwind und Gestaltungswillen werden wir die auf dem Tisch liegenden Themen jetzt vorantreiben. Dazu gehört ein starkes Landestariftreuegesetz genauso wie der Schutz und der Ausbau der Mitbestimmung am Arbeitsplatz“, so Wingertszahn.
„Der Wandel der Arbeitswelt ist in vollem Gange Wir sorgen mit dafür, dass Beschäftigte dabei nicht auf der Strecke und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Im Blick haben wir dabei immer gleichwertige Lebensbedingungen und Chancen für alle – in den Schulen, am Arbeits- und Ausbildungsplatz und in den Kommunen“, so Wingertszahn.
Der stellvertretende Bezirksvorsitzende Timo Ahr bedankte sich für das Vertrauen der Delegierten. „Die Konferenz hat starke und zukunftsweisende Beschlüsse auf den Weg gebracht. Die Bandbreite unserer Themen zeigt deutlich: Gewerkschaften werden an allen Ecken und Enden gebraucht - das beweisen nicht zuletzt auch die intensiven Diskussionen der vergangenen Monate.“
Die Herausforderungen für Gewerkschaften würden nicht kleiner - im Gegenteil: „Wir erleben zunehmend Angriffe auf hart erkämpfte Arbeitnehmerrechte und auf den Sozialstaat. Gleichzeitig ziehen sich immer mehr Unternehmen aus ihrer Verantwortung zurück - Standorttreue und Beschäftigungssicherung spielen vielerorts kaum noch eine Rolle. Damit wachsen auch die Herausforderungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, ebenso wie der Druck auf soziale und mitbestimmte Strukturen“, so Ahr.
„Gerade deshalb setzen wir uns mit Nachdruck für eine starke Industrie, für mitbestimmte Arbeitsplätze und für einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst ein. Wir kämpfen um Arbeitsplätze, verteidigen den Sozialstaat und stehen ein für gute Arbeit, mehr Tarifbindung und echte Verteilungsgerechtigkeit“, so Ahr.