Broschüre LPersVG
Broschüre / Flyer16. Februar 2021
Datei herunterladenDas Land muss für gute und sichere Lebensbedingungen der Bürger:innen in Rheinland-Pfalz sorgen. Die Beamt:innen, Tarifbeschäftigten, Richter:innen und alle weiteren Bediensteten des öffentlichen Dienstes tragen mit ihrem unermüdlichen Einsatz zur Handlungsfähigkeit des Staates bzw. der staatlichen Organe maßgeblich bei und stellen sich damit ganz in den Dienst der Bürger:innen.
Rheinland-Pfalz braucht einen handlungsfähigen Staat, der die öffentliche Daseinsvorsorge gewährleistet, in die Infrastruktur investiert und über die Durchsetzungsmacht verfügt, auch langfristige gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. In Rheinland-Pfalz sind nach Angaben des Statistischen Landesamtes bei den Kommunen und Gemeinden insgesamt 78.470 Bedienstete beschäftigt.
Doch nur wenn sie unter guten Arbeitsbedingungen arbeiten, können sie die öffentliche Sicherheit und Daseinsvorsorge Tag für Tag und das rund um die Uhr gewährleisten – zum Beispiel als Lehrer:innen, Erzieher:innen, Pflegefachkräfte in den Krankenhäusern, Verwaltungsbedienstete in den kommunalen Verwaltungsstellen, Beschäftigte im kommunalen Vollzugsdienst, Bedienstete in den Justizvollzugsanstalten, Polizist:innen, Feuerwehrleute, die Kolleg:innen bei der öffentlichen Wasser-, Energie- und Abfallwirtschaft und viele andere.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) setzt sich als politische Spitzenorganisation mit seinen Mitgliedsgewerkschaften für Gute Arbeit im öffentlichen Dienst ein. Als landespolitische Spitzenorganisation koordinieren und unterstützen wir die gemeinsame Beamt:innenpolitik. Das heißt, wir verhandeln zum Beispiel mit der Landesregierung über die Besoldung der Beamtinnen und Beamten und über Angelegenheiten des Dienstrechts. Dabei ist es stets unser Ziel, den Beschäftigten im öffentlichen Dienst und den Beamt:innen gute Arbeitsbedingungen zu sichern.
16. Februar 2021
Datei herunterladenKathrin Meuler
Öffentlicher Dienst, Beamten- und Bildungspolitik
Der DGB Rheinland-Pfalz / Saarland vertritt politisch auch die Interessen der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Der DGB setzt sich für gute Arbeitsbedingungen ein und möchte mit der Kampagne die breite Öffentlichkeit für das Thema des Fachkräftemangels im öffentlichen Dienst sensibilisieren. Mit der Kampagne verdeutlichen wir, welche gesamtgesellschaftlichen Folgen es hätte, wenn nicht mehr genug Nachwuchskräfte für die Polizei, die Feuerwehr, den Rettungsdienst oder die Kindertagesstätten und Schulen gewonnen werden können.
Junge Menschen können sich aufgrund unattraktiver Rahmenbedingungen immer weniger für eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst begeistern. Der DGB Rheinland-Pfalz / Saarland macht mit der Kampagne konkrete Vorschläge, wie attraktivere Rahmenbedingungen für einen modernen öffentlichen Dienst geschaffen werden können.
Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sind täglich rund um die Uhr für uns da. Wir bringen unsere Kinder in die Kindertagesstätte oder Schule, sie halten unsere Straßen sauber, befördern uns sicher an unser Ziel und pflegen uns, wenn wir
medizinische Hilfe benötigen. Wir können uns im Notfall hundertprozentig auf die Einsatzkräfte der Blaulichtfamilie verlassen, die ihr Leben riskieren, um unser Leben zu schützen.
Der öffentliche Dienst leidet unter einem massiven Fachkräftemangel. Einerseits scheiden viele Beschäftigte altersbedingt aus dem Dienst aus. Andererseits interessieren sich immer weniger junge Menschen für eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst. Das Land oder die Kommune (Stadt, etc.) wirken im Vergleich zur freien Wirtschaft als Arbeitgeber uninteressant.
Bessere Bezahlung
Die Anforderungen an die Beschäftigten im öffentlichen Dienst werden immer komplexer, schwieriger – und gefährlicher. Zudem nehmen die Arbeitsverdichtung und der Grad an gesellschaftlicher Verantwortung immens zu. Systemrelevante Berufe des öffentlichen Diensts und der Daseinsvorsorge müssen daher auch die Wertschätzung und monetäre Anerkennung erfahren, die sie verdienen. Applaus allein reicht nicht!
Grundschullehramt und Erzieher*innenberufe aufwerten
In Kindertagesstätten und Grundschulen werden unverzichtbare Grundlagen für die Bildungssozialisation unserer Fachkräfte von morgen gelegt. Zugleich fehlen dort Fachkräfte. Viele Eltern vertrauen ihre Kinder den pädagogischen Fach- und Grundschullehrkräften an. Eine große Verantwortung, die entsprechend zu honorieren ist. Deshalb wandern Lehrkräfte und Erzieher*innen in andere Bundesländer ab. Das können wir uns angesichts des akuten Fachkräftemangels nicht leisten.
Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Jungen Menschen ist ein familienfreundlicher und krisensicherer Arbeitgeber sehr wichtig. Gleichwohl beklagen viele Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, dass neben der schlechten Bezahlung insbesondere auch unflexible Arbeitszeitmodelle für die hohe Unzufriedenheit ausschlaggebend sind. Der öffentliche Dienst muss als Arbeitgeber als gutes Vorbild vorangehen
und zeitgemäße Arbeitszeitmodelle zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf schaffen.
Bessere Gesundheitsleistungen
Spätestens seit der Pandemie ist deutlich geworden, dass die Gesundheit ein enorm hohes Gut ist. Wenn Beschäftigte aus systemrelevanten Berufen bei der Polizei, im Rettungsdienst oder im Krankenhaus krankheitsbedingt fehlen, hat das gravierende Auswirkungen für die gesamte Gesellschaft. Aus diesem Grund müssen der Schutz und die Gesunderhaltung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst oberste Priorität des Dienstherrn genießen. Zudem sollten Beschäftigte bei den enorm gestiegenen Kosten der Gesundheitsversorgung entlastet werden. Die Abschaffung der Kostendämpfungspauschale bei Beamt*innen wäre ein wichtiger Schritt dahin.