Der Kreisverband Neuwied im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) hat sich am Dienstagabend in den gemeinsamen Sitzungsräumen der IG Metall Neuwied und der IGBCE Mittelrhein neukonstituiert.
Im Landkreis Neuwied sind laut aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit fast 69.000 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Ihre Interessen werden nun von einem neuen Vorstand des DGB-Kreisverbandes Neuwied vertreten. „Diese Wahlen sind nicht nur ein formaler Akt – sie sind eine Chance, unsere Strukturen zu stärken und uns aktiv für die Interessen der Beschäftigten einzubringen", sagte DGB-Regionsgeschäftsführer Sebastian Hebeisen, der die Wahl leitete.
In ihrem Grußwort machte Lana Horstmann, MdL und IG Metall-Mitglied, deutlich, wie wichtig es sei, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Die Tarifbindung muss wieder steigen, um Sicherheit und Zukunftsperspektiven zu gewährleisten und so Neiddebatten überflüssig zu machen. Dafür stehe ich gemeinsam mit vielen Kollegen und Kolleginnen aus den Gewerkschaften ein", sagte sie.
Tobias Paulus von der Geschäftsstelle der IGBCE Mittelrhein betonte in seinem Grußwort die gewerkschaftliche Schlagkraft von über 11.000 Mitgliedern im Landkreis. „Der DGB ist das Sprachrohr für Mitbestimmung und die Vertretung der gemeinsamen politischen Positionen. Gerade in einer Arbeitswelt, die sich verändert und vor Herausforderungen steht, ist diese gemeinsame Stimme wichtig", so Paulus. Mit Blick auf die Betriebsratswahlen im kommenden Frühjahr appellierte er: „Nur engagierte Betriebsräte stemmen Zukunftsherausforderungen."
Die bisherige Vorsitzende Alexandra Eidenberg berichtete zusammen mit ihrem Stellvertreter Peter Hilbich aus den letzten vier Jahren. Jährlich fanden Veranstaltungen zum Tag der Arbeit, zum Internationalen Frauentag sowie zum Antikriegstag statt. Daneben beteiligte sich der Vorstand an Mahnwachen und Demonstrationen gegen Rechts. Der DGB Neuwied war regelmäßig in der Presse vertreten mit sozialpolitischen Themen wie bezahlbarem Wohnraum, Erstattung von Heizkosten und der Forderung, die Istanbul-Konvention umzusetzen und entsprechend Frauenhausplätze im Kreis zur Verfügung zu stellen.
Einstimmig wurde Alexandra Eidenberg, die im Vorstand die IG Metall vertritt, in ihrem Amt wiedergewählt. Ebenfalls einstimmig wurde Peter Hilbich (IGBCE und Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Lohmann Tapes) als stellvertretender Vorsitzender bestätigt.
Eidenberg nahm die Wahl an und freute sich über das Vertrauen: „Ich will in den nächsten vier Jahren dafür einsetzen, dass der DGB in Neuwied weiterhin eine starke Stimme für die Arbeitnehmenden ist. Nur zusammen sind wir stark und können etwas bewegen."
Peter Hilbich erklärte seine Motivation: „Es geht mir darum, Arbeitsplätze hier in der Region zu halten und mich dafür einzusetzen. Jeder Arbeitsplatz, der verlagert wird, ist ein verlorener. Außerdem ist es mir ein Anliegen, die sozialen Systeme zu stärken, um die Teilhabe für alle und damit die Demokratie zu sichern."
Auch die weiteren Vorstandsmitglieder erklärten ihre Motivation:
Dirk Wiechert (IG BAU): „Ich engagiere mich in der Gewerkschaft, weil nur zusammen kann ich etwas bewegen – alleine würde ich nur verlieren. Ich will Arbeitnehmerrechte durchsetzen."
Frank Esch (IGBCE): „Mir ist wichtig, dass die Arbeitsplätze in Deutschland erhalten bleiben. Das muss unterstützt werden durch einfache bürokratische Abläufe."
Laura Slezak (ver.di): „Mir ist die gewerkschaftliche Bildungsarbeit ein Anliegen, um die Vergangenheit zu begreifen und die Zukunft menschenfreundlich zu gestalten."
Thomas Möller (GEW): „Gemeinsam können wir so viel mehr erreichen! Ich setze mich für bessere Arbeitsbedingungen ein, die ein besseres Unterrichten unserer Schüler und Schülerinnen ermöglichen."
Alexander Reuschenbach (IGM): „Ich will gemeinsam mit meinen Kollegen und Kolleginnen die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen vor Ort verbessern."
Edeltraud Gies (ver.di und Rentnerin): „Ohne Gewerkschaft geht es nicht, deshalb bin ich dabei."
Ein nächstes Vorhaben des neugewählten Kreisvorstandes ist eine Kranzniederlegung am Mahnmal für die Opfer des Faschismus am 1. September, dem Antikriegstag.
Zurzeit werden die neuen DGB-Kreis- und Stadtvorstände gewählt. Im November steht dann die Bezirkskonferenz des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland an. Im nächsten Mai findet dann auf Bundesebene als Abschluss der Organisationswahlen das Parlament der Arbeit, der Bundeskongress des DGB, statt. Die Wahlen finden alle vier Jahre statt.