DGB-Region Koblenz: Gewalt gegen Frauen stoppen – Schutz flächendeckend sichern

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Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region Koblenz ein flächendeckendes Schutz- und Beratungsangebot für Frauen und Kinder in der Stadt Koblenz und den Landkreisen Mayen-Koblenz, Cochem-Zell, Ahrweiler, Neuwied, Westerwald, Altenkirchen und Rhein-Lahn.
„Die Zahlen zeigen deutlich: Frauen in unserer Region sind nach wie vor von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffen. Trotz bewährter Hilfsangebote, wie den Frauenhäusern z.B. in Mayen-Koblenz und Westerwald sowie den Interventionsstellen zum Beispiel in Westerburg und jetzt auch in Neuwied, bestehen flächendeckend Versorgungslücken. Die Istanbul-Konvention verpflichtet Deutschland, allen betroffenen Frauen Schutz und Hilfe zu gewährleisten. Das darf kein Lippenbekenntnis bleiben“, sagt Sebastian Hebeisen, DGB-Regionsgeschäftsführer Koblenz. Die Geschäftsstelle des DGB betreut das nördliche Rheinland-Pfalz mit den sieben genannten Landkreisen und der Stadt Koblenz. 

Zum Hintergrund:
In mehreren Landkreisen der Region, darunter Altenkirchen, Rhein-Lahn, Cochem-Zell und Neuwied existiert (noch) kein eigenes Frauenhaus. Viele Frauen müssen für Schutz auf Einrichtungen in benachbarten Kreisen ausweichen, was oft den Zugang verzögert und für die betroffenen Kinder ein völlig neues soziales Umfeld bedeutet wie zum Beispiel Schulwechsel für die Kinder. Das neue Gewalthilfegesetz (ab 2032) verankert bundesweit den Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder.

Die Forderungen des DGB:
•    Frauenhausplätze flächendeckend schaffen: 
Jede Frau muss im Notfall sofort Schutz erhalten können, ohne lange Anfahrtswege.
•    Beratung und Interventionsstellen stärken: 
Die Beratungsstellen brauchen ausreichend Personal, finanzielle Sicherheit und Ressourcen, um schnelle, professionelle Unterstützung zu garantieren.
•    Koordination & Vernetzung: 
Polizei, Justiz und soziale Dienste müssen eng zusammenarbeiten, um Frauen und Kinder effizient zu schützen.
•    Prävention & Aufklärung: 
Schulen, Betriebe und Kommunen werden über Gewaltprävention und Hilfsangebote informiert.
•    Inklusive Angebote: 
Der Schutz muss für alle Frauen, unabhängig von Herkunft, Identität oder Behinderung zugänglich sein.

„Der 25. November ruft uns jedes Jahr dazu auf, Gewalt gegen Frauen nicht zu tolerieren. Deshalb ist Prävention von Gewalt so wichtig. Wenn es irgendwann keine Gewalt gegen Frauen mehr gibt, brauchen wir auch keine Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen mehr. Bis dahin haben wir jedoch für gut ausgestattete sichere Orte für Frauen und ihre Kinder zu sorgen, das ist eine gesellschaftliche Aufgabe“, unterstreicht Edith Sauerbier, Gewerkschaftssekretärin in der DGB-Region Koblenz, die Forderungen ihres Kollegen. 
 

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