DGB-Fritten-Mobil war in der Region Koblenz unterwegs

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Mit Stationen "im Brohltal", in Montabaur, in Lahnstein und auf der Azubimesse in Bendorf machte der Deutsche Gewerkschaftsbund mit dem Fritten-Mobil auf das Thema Tarifbindung aufmerksam. Das Interesse an konkreten Verbesserungen durch Tarifverträge war groß.

An der Gewerkschaft NGG kommt keiner vorbei - DGB-Frittenmobil trotz Polizeieinsatz bei Tönissteiner erfolgreich

Mit einer erfolgreichen Aktion warb der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region Koblenz gemeinsam mit der Gewerkschaft NGG am bei der Firma Privatbrunnen Tönissteiner Sprudel in Brohl-Lützing für mehr Tarifbindung. Das war allerdings erst möglich, nachdem die vom Unternehmen gerufene Polizei grünes Licht für die Aktion gegeben hatte.

Das Frittenmobil lockte die Beschäftigten dann zur Mittagspause und zum Schichtwechsel zu informativen Gesprächen über die Vorteile von Tarifverträgen.

"Der nicht zuletzt durch die engagierte Arbeit der Beschäftigten erfolgreiche Brunnen muss wieder zurück in den Tarifvertrag!" so Volker Daiss, Geschäftsführer der zuständigen Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NGG. Das Unternehmen war im letzten Jahr aus dem Tarifvertrag ausgestiegen. 

 "Die Resonanz war trotz der anfänglichen Verunsicherungsversuche sehr positiv. Interessierte Kolleginnen und Kollegen haben das Gespräch gesucht und sich über ihre Arbeitsbedingungen ausgetauscht", berichtet Sebastian Hebeisen, DGB-Regionsgeschäftsführer für Koblenz und Umgebung. "Unser Ziel ist es, Beschäftigte zu informieren und ihnen Mut zu machen, für ihre demokratischen Rechte einzutreten. Werdet aktiv in Betrieb und Gewerkschaft, solidarisiert euch, dann klappt es auch mit dem Tarifvertrag!"

Massive finanzielle Verluste ohne Tarifvertrag

Infoaktion bei 1&1 in Montabaur

Anfang September haben der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region Koblenz und ver.di gemeinsam eine Infoaktion bei 1&1 in Montabaur durchgeführt. Ziel war es, mit den Beschäftigten ins Gespräch über betriebliche Mitbestimmung und faire Arbeitsbedingungen zu kommen. Das sogenannte „Frittenmobil“ des DGB diente als Anlaufpunkt in der Mittagspause und bot Gelegenheit für lockere und inhaltlich fundierte Gespräche vor dem Betriebsgebäude.

Neben dem Austausch über Mitbestimmung im Betrieb wurden auch Fragen rund um Arbeitsverträge und Aufhebungsverträge angesprochen. „Die Rückmeldungen der Beschäftigten waren sehr positiv“, berichtet Sebastian Hebeisen, DGB-Regionsgeschäftsführer. „Viele Kolleginnen und Kollegen haben das Gespräch gesucht und konkrete Fragen gestellt – insbesondere zum Thema bessere Absicherung im Arbeitsalltag und die Bedeutung von Tarifverträgen.“

Die Aktion zeigte deutlich: Das Interesse an gewerkschaftlicher Organisation und Mitbestimmung ist da – und wächst weiter.

 

DGB-Frittenmobil bei Lahnpaper in Lahnstein erfolgreich - Gespräche über Tarifverträge kommen bei Beschäftigten gut an

Mit einer erfolgreichen Aktion warb der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region Koblenz gemeinsam mit der IGBCE Bezirk Mittelrhein bei der Firma Lahnpaper in Lahnstein für mehr Tarifbindung. Das Frittenmobil lockte die Beschäftigten zur Mittagspause und beim Schichtwechsel zu informativen Gesprächen über die Vorteile von Tarifverträgen.

 „Die Resonanz war gut. Viele Beschäftigte haben das Gespräch gesucht und sich über ihre Arbeitsbedingungen ausgetauscht", berichtet Sebastian Hebeisen, DGB-Regionsgeschäftsführer für Koblenz und Umgebung. „Das bestätigt uns: Mit Tarifvertrag ist mehr drin! Also auch in der Pommestüte."

Die Beschäftigten zeigten großes Interesse an konkreten Verbesserungen durch Tarifverträge. In der Papierindustrie gibt es Flächentarifverträge, die auch für die IGBCE-Mitglieder bei Lahnpaper gelten. Allerdings fordert die IGBCE für ihre Mitglieder in der Papierindustrie einen Mitgliederbonus, etwa einen zusätzlichen Urlaubstag, erläutert Hans-Joachim Gerloff, Bezirksleiter der IGBCE Mittelrhein.

Ulrich Greßler, Mitglied des Vorstandes der IGBCE Mittelrhein und der Bundestarifkommission, war ebenfalls vor Ort und diskutierte mit den Kolleginnen und Kollegen. Er unterstrich, diesen Mitgliederbonus auf jeden Fall bei den Verhandlungen erreichen zu wollen.

Olaf Bückner, Betriebsrat bei Lahnpaper und aktiv in der IGBCE, bedankte sich für die Frittenmobil-Aktion vor den Toren des Betriebs und äußerte die Hoffnung auf neue Mitglieder bei der IGBCE sowie den Mitgliederbonus.

Auch Yvonne Schulski, Vorsitzende des DGB Rhein-Lahn, unterstützte die Aktion vor Ort: „Ich finde es gut, wenn Mitglieder der Gewerkschaft einen Bonus erhalten, den die anderen Beschäftigten nicht haben. Da zahlt sich dann Mitgliedschaft nicht nur durch die Ergebnisse in den Tarifverhandlungen aus, die für alle gelten, sondern auch in einem Extra nur für sie.“

 

Massive finanzielle Verluste ohne Tarifvertrag

Wer in Rheinland-Pfalz ohne Tarifvertrag arbeitet, verzichtet auf viel Geld: Durchschnittlich über 3.300 Euro netto pro Jahr bleiben auf der Strecke. Mit Tarifvertrag verdienen Beschäftigte im Schnitt 11 Prozent mehr, arbeiten eine Stunde weniger pro Woche und erhalten deutlich häufiger Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Doch nicht nur die Beschäftigten verlieren: Den Sozialversicherungen in Rheinland-Pfalz entgehen durch die Tarifflucht jährlich 2,1 Milliarden Euro an Beiträgen, dem Fiskus 1,3 Milliarden Euro an Einkommensteuer. Insgesamt würden die Menschen in Rheinland-Pfalz bei flächendeckender Tarifbindung rund 2,9 Milliarden Euro mehr pro Jahr in der Tasche haben.

 

Tarifbindung dringend stärken

Derzeit arbeitet in Rheinland-Pfalz nur noch etwa jede zweite Arbeitnehmerin und jeder zweite Arbeitnehmer unter dem Schutz eines Tarifvertrages – Tendenz sinkend. Mit der dreijährigen Kampagne ‚Eintreten für die Tarifwende' kämpft der DGB für eine Trendwende.

„Tarifverträge bedeuten nicht nur höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten. Sie geben den Beschäftigten auch eine Stimme bei der Gestaltung ihrer Arbeitsbedingungen", betont Sebastian Hebeisen. „Gut, dass es Gewerkschaften gibt - ansonsten müssten wir sie erfinden. Wir werden die Arbeitgeber weiter an ihre soziale Verantwortung erinnern und gleichzeitig die Politik auffordern, endlich das versprochene Bundestariftreuegesetz einzuführen."

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