Deutscher Gewerkschaftsbund

PM DGB-RLP - 11.07.2013

Der Mangel an Erzieherinnen und deren schlechte Bezahlung sind ist ein großes Problem bei der U3-Betreuung

Das statistische Bundesamt hat heute die Zahlen zum aktuellen Krippenausbau bekannt gegeben. Demnach lag die Betreuungsquote der Unter-Dreijährigen im März diesen Jahres in Rheinland-Pfalz bei 28 Prozent. Damit werden rund 27.000 Mädchen und Jungen im Alter bis zu drei Jahren in einer Kindertageseinrichtung oder von Tagesmüttern oder –vätern betreut. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) vermeldet zeitgleich andere, für die Regierung deutlich günstigere Zahlen. Diese hatten die Länder an das Ministerium gemeldet. Auf Basis dieser Zahlen geht Schröder davon aus, dass bundesweit zum Stichtag 1. August zahlenmäßig nahezu ausreichend Kita-Plätze in Betrieb sein werden.

„Die Zahlen des statistischen Bundesamtes zeigen aber deutlich: Noch immer fehlen in Rheinland-Pfalz Plätze. Dies lässt befürchten, dass die benötigten Plätze nur noch über Qualitätseinbußen zu bekommen sind“, erklärt der rheinland-pfälzische DGB-Landesvorsitzende Dietmar Muscheid. Ab dem 1. August diesen Jahres haben Kinder im Alter von bis zu drei Jahren einen gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz. In Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Kinder unter drei Jahren zwar seit 2012 um 6,1 Prozent gestiegen. Der Anstieg lag damit aber deutlich unter dem durchschnittlichen Anstieg von 9,1 Prozent in den alten Bundesländern.

„Ein großes Problem ist der Mangel an Erzieherinnen und Erziehern; vor allem in den großen Städten, wo der Bedarf an Betreuungsplätzen besonders groß ist“, so Muscheid. Gute frühkindliche Bildung brauche aber kleine Gruppen und ausreichend Personal. Der DGB fordert deshalb für die Betreuung von unter Dreijährigen ein Betreuungsverhältnis von maximal eins zu vier, für die über Dreijährigen maximal eins zu acht.

„Für eine echte Qualitätsoffensive müssen mehr Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet und eingestellt werden. Doch zu den derzeitigen Arbeitsbedingungen lässt sich kaum qualifiziertes Personal finden. Auch die schlechte Bezahlung steht im krassen Widerspruch zu den gestiegenen Anforderungen an den Beruf“, so Muscheid. Ein Betreuungsangebot von schlechter Qualität könne sich Rheinland-Pfalz aber nicht leisten, da es die Chancen, die frühkindliche Bildung bietet, konterkariere. „Wir fordern daher die Landesregierung auf, sich für eine bessere Bezahlung der Erzieherinnen und Erzieher einzusetzen und ausreichend Finanzmittel für den weiteren Ausbau der Betreuung zur Verfügung zu stellen“, sagt Muscheid.


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