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„Wer zu wenig ausbildet, darf sich nicht über fehlende Fachkräfte beschweren“, stellt Susanne Wingertszahn, Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz / Saarland, mit Blick auf die Jahreszahlen zum Ausbildungsmarkt der Arbeitsagentur fest: „Um die Herausforderung der Zukunft, wie die Klimawende, erfolgreich zu gestalten, brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte.“
Auch in diesem Jahr gingen 6708 Jugendliche mit Ausbildungswunsch in Rheinland-Pfalz leer aus. Darunter 1268 komplett unversorgte, 1430 Jugendliche, die ohne Ausbildung direkt in Erwerbstätigkeit münden, 584 die trotz Wechselwunsch in ihren bisherigen Ausbildungen verblieben, 882 Jugendliche, die sich arbeitslos meldeten und 2544 Jugendlichen deren Verbleib unbekannt ist. „Hier wird Potential für die Fachkräftesicherung verschwendet. Den Jugendlichen werden Zukunftschancen verwehrt. Mittlerweile gibt es 142.000 junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren, die keinen Berufsabschluss haben“, so Wingertszahn.
Gerade in einer Zeit der sich überlappenden Krisen, brauchen Jugendliche Sicherheit. Diese Sicherheit kann einem ein guter Einstieg ins Berufsleben verschaffen. Also brauchen wir dringend mehr Ausbildungsplätze. Ein geeignetes Mittel, die Zahl zu steigern, ist ein bundesweiter umlagefinanzierter Ausbildungsfonds, wie ihn Bremen schon eingeführt hat: Alle Unternehmen zahlen ein und die, die ausbilden, bekommen Geld aus dem Fonds zurück.
Benachteiligt bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen sind weiter insbesondere Schüler*innen mit niedrigeren Schulabschlüssen und Menschen mit Migrationsgeschichte. Hier können Betriebs- und Personalräte Einfluss nehmen: Quoten für die Einstellung von eben jenen jungen Menschen, die als Richtlinien bei Einstellungsverfahren der Arbeitgeber festgeschrieben werden, helfen, die Chancengleichheit zu verbessern.